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2013 – Themen des Jahres
12/2013 – Die Nachfolge
Gemeinhin wird bei dem Thema “Nachfolge” an mittelständische Unternehmen gedacht, an das Problem des Generationswechsels, wenn der Senior – Chef abtreten soll bzw. will. Sicherlich ist es schwer, einen adäquaten Nachfolger zu finden, der die großen Spuren des Patriarchen ausfüllen soll, der das Unternehmen weiterführen soll. Leider ist es oft so, daß der Sohn, die Tochter nur bedingt bereit, geeignet und / oder auf diese Aufgabe vorbereitet ist obgleich der Senior eigentlich früh genug mit einer externen Nachfolgeplanung beginnen könnte.
Doch diese Themenstellung ist nicht nur für “ganz oben” relevant – auch die Nachfolge von strategisch relevanten Funktionsträgern sollte langfristig geplant werden. Wichtige Aufgabenstellungen in den Bereichen Vertriebsleitung, Produktionsleitung in dem Bereich F&E und Finanz & Rechnungswesen sind unternehmenskritisch und haben einen direkten Einfluß auf den langfristigen Unternehmenserfolg.
Was hindert die Unternehmensleitung daran, für jeden strategisch – wichtigen Funktionsträger einen Stellvertreter im petto zu haben, der “für den Fall des Falles”, die Aufgabenstellung übernehmen kann?
Dezember 2013
11/2013 – Das Bessere ist der Feind des Guten
Wer kennt das nicht: gerade läuft ein Produkt sauber vom Band, ein neuer Prozess ist sicher installiert, eine neue Dienstleistung wird sowohl unternehmensintern, als auch -extern akzeptiert, schon kommt ein quirliger Mitarbeiter, ein querdenkender Manager um die Ecke und macht einen Verbesserungsvorschlag, wie man das Produkt, den Prozess, die Dienstleistung noch besser machen kann.
Und dann kommt’s: statt Begeisterung für den Fortschritt zu zeigen, statt neugierig auf den Vorschlag zu sein, statt den Unternehmens- bzw. Wettbewerbsvorteil zu sehen, wird knarzig reagiert: “Das haben wir schon immer so gemacht, warum muß denn schon wieder etwas verändert werden, jetzt muß ich mich umstellen…”, kurz: Opposition und kontraproduktive Einstellung machen sich breit”.
Kann das im Sinne des Unternehmens, des einzelnen Mitarbeiters sein? Garantiert nicht, denn von Fortschritt, von der Weiterentwicklung, dem Wettbewerbsvorteil lebt ein Unternehmen und garantiert die langfristige Existenz.
Also: schön neugierig auf das Neue sein und optimistisch in die Zukunft des Unternehmens blicken!
November 2013
10/2013 – Der Manager – ein Traumberuf?
Gerne wird in Deutschland ein Manager als ein moral- und seelenloser Mensch dargestellt, der mit dickem Bauch charakterisiert “den Hals nicht voll bekommt”. Er gilt als raffgierig, als selbstsüchtiger Opportunist, der in egoistischer Weise “die da unten” aussaugt und das Inbild eines Machos ist. Natürlich – wo Rauch ist, ist auch Feuer – aber gilt die persiflierte Überzeichnung heute? Im Bundestagswahlkampf 2013 wurde die Frage nach der “sozialen Gerechtigkeit” von allen Partien mit vehementer Inbrunst und großer Heftigkeit geführt: Die da oben sollen den da unten ruhig etwas abgeben.
Wie sieht jedoch die Realität aus?
Die Manager – auch die von kleinen Unternehmen – sehen sich einem harten, immer heftiger werdenden Wettbewerb ausgesetzt, die Halbwertszeit von Produkten wird immer kürzer, die Märkte immer globaler und der Staat tut das seine durch immer umfangreichere Regulierungen und ein dramatisches Mehr an Gesetzen und Verboten. Der tatsächliche und der empfundene Druck auf die Entscheider in der Wirtschaft wird immer größer, sodaß Manager zum Teil keine weitere Karriere mehr machen wollen. Die Vereinsamung der Top Entscheider nimmt zu, kaum ein Manager traut dem anderen, der ehrbare, hanseatische Kaufmann gilt als ausgestorben.
Ist das ein Umfeld, in dem man heutzutage seinen Beruf nachgehen möchte?
Oktober 2013
09/2013 – Gibt es den Fach- und Führungskräftemangel wirklich?
Alle, die sich mit den demographischen Trends in Deutschland beschäftigen, wird klar, daß wir mit “höchstkritischen – ja dramatischen” Konstellationen auf dem Arbeitsmarkt zu rechnen haben.
Jedoch sollten wir von einer isolierten Betrachtungsweise weggehen und uns mit folgenden Beobachtungen beschäftigen:
” Zuwanderer – immer mehr gut ausgebildete Europäer kommen aus Italien, Spanien, Griechenland nach Deutschland
” Frauen – nachdem die deutsche Politik die Quotenfrau propagiert, ist sowohl der relative als auch der absolute Anteil von Frauen an den Erwerbstätigen gewachsen
” Expats – es gibt eine große Anzahl an qualifizierten Deutschen, die zwar mit großer Euphorie ins Ausland gebracht wurden, dort jedoch auf die Re – Integration in die deutsche Arbeitswelt warten
Wenn natürlich die Bundesregierung aus jedem Bürger (ob er will oder nicht) einen Akademiker macht (ob er kann oder nicht), dann haben wir ein typisch “hausgemachtes” Problem
September 2013
08/2013 – Leere Worthülsen oder kategorischer Imperativ?
In Deutschland gibt es kaum eine Diskussion – gleich ob mit wirtschaftlichem oder mit politischem Schwerpunkt -, bei der nicht die Worte „nachhaltig“, „ökologisch“ und „sozial“ permanent gebraucht werden.
Oft fallen diese Begriffe, da die Diskussionspartner sich als modern, als zeitgeist – konform oder als „in“ darstellen wollen. Egal, ob die Vokabel in einem semantischen Sinn – Zusammenhang stehen (oder nicht), handelt es sich um eine ungezielte Nutzung der Worte. Interessant wird es jedoch, wenn diese Begriffe zielorientiert und bewußt eingesetzt werden, also wenn man besonders betont, daß der eine Diskussionspartner über die Maßen „nachhaltig“, „ökologisch“ und „sozial“ denkt und handelt. Der Reflex beim Gesprächspartner ist – um nicht als „unsozial“, „unökologisch“, „nicht nachhaltig“ zu erscheinen – daß er noch „ökologischer“, noch „nachhaltiger“, noch „sozialer“ argumentieren muß, um aus der Gesprächsdefensive herauszukommen.
August 2013
07/2013 – Will der Deutsche Bürger belogen werden?
Im Ausland werden die Deutschen wegen ihrer Kerneigenschaften wie Genauigkeit, Ehrlichkeit, Präzision, etc. geachtet und geschätzt. Deutsche Engineeringleistungen finden ihren positiven Niederschlag in der Automobilindustrie, der Atomkraft, dem Maschinen- und Anlagenbau – nur um einige Bereiche zu nennen.
Um so verwunderlicher ist es, daß kaum ein Tag vergeht, an dem nicht in den Zeitungen von drastisch höheren (natürlich ungeplanten) Kostensteigerungen bei Projekten, wie Stuttgart 21, Flughafen Berlin, Jade – Weser – Port, etc. zu lesen ist. Hier geht es nicht um Fehlplanungen in „Peanuts“ – Größe, sondern in Höhe von Milliarden Euros!
Die Projektverantwortlichen treten nicht mal aus Scham vor der eigenen Inkompetenz freiwillig zurück, sondern müssen gezwungen werden, ihren „Hut“ zu nehmen und dies, ohne jegliche persönliche Konsequenzen – ein selbstständiger Unternehmer haftet mit dem privaten Vermögen – ein angestellter Top – Manager bzw. ein Beamter tritt zurück, schüttelt sich und sucht sich eine neue Aufgabe.
Als Begründung für ein solches Fehlverhalten, für eine solch exorbitante Fehlplanung, wird seitens der Verantwortlichen herangezogen, daß „wenn man die Wahrheit zu Projektbeginn über das Volumen sagen würde, dieses Projekt nie angefangen würde und politisch nicht durchsetzbar sei“.
Eine solche Behauptung ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden mündigen Bürgers!
Juli 2013
06/2013 – Dünnhäutigkeit
Die Zeiten, in denen man sich die „ungeschminkte“ Wahrheit offen und direkt sagen konnte, sind vorbei. Die „political correctness“ schlägt auch in der ganz normalen, tagtäglichen Kommunikation zu – „rau aber herzlich“ gilt nicht mehr. Jede Bemerkung, jeder Blick – alles wird auf die Goldwaage gelegt und mehr Zeit damit verbracht, auf die „Zwischentöne“ zu hören, zwischen den Zeilen zu lesen, als sich auf das Wesentliche der Aussage zu konzentrieren.
Natürlich – „der Ton macht die Musik“ – doch wenn man stets wie ein rohes Ei behandelt werden will – wie kann denn aus dem rohen Ei ein Küken, ein Hahn oder eine Henne werden?
Das Streben, es ja allen Adressaten (Entschuldigung – ich vergaß: natürlich auch Adressatinnen) recht zu machen, treibt Blüten, die bis hin zur Dummheit gehen. Die „gender – correctness“ vergißt dabei ganz, daß es in der deutschen Sprache auch den Gattungsbegriff gibt, der Männlein und Weiblein, groß und klein, dick und dünn, Singular und Plural umfasst.
Die Frage, die sich stellt ist doch: Was ist wichtiger, der Inhalt oder die Verpackung?
Juni 2013
05/2013 – Kommunikation im Sinkflug
Eigentlich sollte man davon ausgehen, daß die Kommunikation aufgrund der technischen Möglichkeiten nicht nur schneller, sondern auch präziser wird.
Leider ist jedoch die gegenteilige Beobachtung der Fall:
Zwar wird die Kommunikation immer schneller, jedoch läßt die Präzision der Kommunikation drastisch nach. Auf Rechtschreibung wird kein Wert mehr gelegt, es werden selbsterfundene Abkürzungen benutzt und der Inhalt der Kommunikation ist unzureichend. Manchmal hat man das Gefühl, daß die Finger, die eine Nachricht schreiben, sich eher bewegen, als daß das Gehirn eingeschaltet wurde. Nicht die Präzision der Kommunikation zählt, sondern vielmehr die Schnelligkeit, wichtige Informationen werden vergessen, es wird auf bestehende Kommunikationsinhalte nicht eingegangen – Hauptsache, man kann möglichst schnell auf „send“ drücken.
Uns scheint, daß die Grenzen der Kommunikation allmählich erreicht werden – der Manager befaßt sich mit zu vielen Informationen, kann nicht mehr selektieren bzw. filtern, wird aufgrund der Anzahl der E-Mails oberflächlich, nimmt nur noch eine „verteidigende Kommunikationsposition“ ein und ist letztlich ein „Getriebener“.
Mai 2013
04/2013 – Mitarbeitergespräche
Es hat wie eine „Bombe“ eingeschlagen, daß Lanxess die Mitarbeitergespräche abschaffen will.
Dieser „revolutionäre“ Ansatz trägt jedoch dem Umstand Rechnung, daß der herkömmliche Ansatz die Unternehmen fast paralysiert, wenn zu einem bestimmen Zeitpunkt die Mitarbeitergespräche stattfinden. Der Vorgesetzte beurteilt – meist unbewusst – die Leistung des zu Beurteilenden in dem (den) letzten Monat(en) und gelangt somit eher zu einem Zeitpunkt – bezogener Betrachtung.
Statt dessen schlägt Herr Zhengrong Liu – Personaldirektor der Lanxess AG vor, ein Beziehungstagebuch zu führen, welches den dynamischen, nicht statischen Arbeitsabläufen der heutigen Zeit bedeutend mehr entspricht. Hier werden gemeinsame Spielregeln und Leistungsergebnisse sowohl vom Vorgesetzen als auch vom Mitarbeiter definiert und im Rahmen einer permanenten (schriftlichen) Diskussion festgehalten.
Sicherlich ein interessanter Ansatz, der – da Zeitraum – bezogen bedeutend gerechter (für beide Seiten) ist.
April 2013
03/2013 – Kontrolle der Kontrolle
Wenn damals der alte Platon genörgelt hat: “Wer überwacht die Wächter?“, neigt man heute dazu, ihm recht zu geben. Aufsichtsräte werden als Überwachungsorgane bezahlt – glänzen aber durch Abwesenheit und Passivität. Sind Aufsichtsräte dennoch mal anwesend, stellen sie jedoch nicht die richtigen, kontrollierenden Fragen, da „…ich nicht informiert wurde…“. Natürlich kann man dann die Problemlösung darin sehen, daß das Überwachungsorgan seinerseits nochmals durch ein weiteres, übergeordnetes Organ kontrolliert werden muß.
Doch das ist zu kurz gesprungen.
Selbst die dümmsten Entschuldigungen für das persönliche Versagen werden ernst genommen, werden diskutiert, in der Presse breitgetreten. Dabei ist die Lösung einfach: Die persönliche Verantwortung muß wahrgenommen werden, greifen und (wieder) einklagbar gemacht werden. Es genügt eben nicht, ein fettes Geld für ein Aufsichtsratmandat einzustreichen, sich mit dem Titel zu schmücken und dann nichts zu tun bzw. zu versagen – und das ohne Konsequenzen!
März 2013
02/2013 – Der schizophrene Manager
Einerseits werden die Manager in Deutschland nicht müde, sich selbst und ihre Unternehmen als fortschrittlich, als im „mainstream“ befindlich zu positionieren. Die „political correctness“ wird groß geschrieben, ob passend oder nicht, die Vokabeln „sozial“ und „nachhaltig“ finden sich überall und werden überall gebraucht – ja es gibt sogar ein Sozialbericht und ein Nachhaltigkeitsbericht.
Andererseits vergeht kaum ein Tag, an dem nicht die Anzahl der angeklagten Manager, der sich vor Gericht verteidigenden Manager, der verurteilten Manager steigt.
Wie paßt das zusammen: Ist ein Manager ein besonderer Mitarbeiter, für den ein „normaler“ Verhaltenscodex nicht gilt, für den im tagtäglichen Umgang das Gesetzt nicht greift, der sich über den Wertansatz eines „ehrbaren Kaufmannes“ hinweg setzt?
Vielleicht hilft ab und zu etwas Selbstkritik, Demut und Bodenhaftung. Wäre nicht schlecht.
Februar 2013
01/2013 – Vertrauen und Verantwortung
Interessant ist, wie in der heutigen Zeit Management Themen angegangen werden:
Es besteht die eindeutige Tendenz, daß das überwachende Organ nochmals kontrolliert und seinerseits überwacht wird („Kontrolle der Kontrolle), wobei letztlich die Frage gestellt werden muß, wer noch für was verantwortlich ist. Immer wieder werden seitens der Wirtschaft Anleihen aus dem militärischen Bereich mit Verweisen auf chinesische und deutsche Militärstrategen, wie Sun Tzu, Clausewitz oder Moltke gemacht. Hierbei wird jedoch vergessen, daß sich der militärische Bereich vom wirtschaftlichen Bereich dahingehend gravierend unterscheidet, daß die einfache Kette „Befehl und Gehorsam“ heutzutage in der Wirtschaft weder zeitgemäß noch einfach durchzusetzen ist.
Vielleicht hilft es der „deutschen Seele“, sich mit dem Buch von 1517 zu beschäftigen – einer Niederschrift des ehrbaren Kaufmannes, die als Handlungsanweisung für die Hanse –Kaufleute und –Kapitäne nachhaltige Bedeutung hatte und letztlich durch das dem einzelnen Handlungsträger entgegengebrachten Vertrauen und der Verantwortung, die der einzelne Handlungsträger persönlich übernahm, zur Blüte der Hanse beigetragen hat.
Die derzeit stattfindende Überregulierung durch die Coperate Governance und immer wieder neue Compliance Regelungen sind zwar „nette“ Bemühungen, aber die einfache Aussage gilt: „Ein ehrbarer Kaufmann ist ein ehrbarer Kaufmann und ein Gauner ist ein Gauner“.
Januar 2013