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2015 – Themen des Jahres
12/2015 – Political Correctness
Die Deutschen sind schon ein komisches Völkchen:
– Einerseits sind wir nach wie folgt ein “Volk der Dichter und Denker” und bringen Individualisten hervor, die in den Naturwissenschaften, in der Philosophie, in der Literatur leuchturmartige Leistungen erbringen, um die uns der Rest der Welt beneidet. Andererseits wird die individuelle Denkleistung dadurch eingeschränkt, daß es die “political correctness” gibt: man tut das nicht, man darf das nicht: es werden künstliche Denk- und Sprechbarrieren aufgebaut.
– Doch wer bestimmt eigentlich, was gedacht bzw. was geredet oder geschrieben werden darf? Der 68-er Generation ist es gelungen, den “Muff von vor 1000 Jahren” abzuschaffen, muß sich jedoch den Vorwurf gefallen lassen, keine neuen, ethischen Maßstäbe aufgebaut zu haben.
– Noch gibt es in Deutschland kein “Denk- und Sprachministerium”, also scheint es ein “Volksempfinden” zu geben, das die Sehnsucht nach Gleichstellung ausdrückt. Jedoch klar scheint zu sein: eine absolute Correctness gibt es nicht – genauso wenig, wie eine absolute Gerechtigkeit, oder eine absolute Gleichheit – außer in einer Diktatur (dann aber nur für die Nicht-Herrschenden).
Man darf ja mal fragen, ob sich “Leuchttürme”, wie Galileo Galilei, Leonardo da Vinci, Kepler, Diesel, Einstein, etc. an das Denken und Handeln in “politisch-korrekten Bahnen” gehalten haben.
Dezember 2015
11/2015 – Standort D
Typisch Deutsch: Man meckert über die Politik, regt sich über die Steuern auf, schüttelt den Kopf über Europa, beschwert sich über Kinderlärm, zweifelt an wirtschaftspolitischen Entscheidungen, schüttet Häme über Großprojekte aus…kann man es den Deutschen überhaupt recht machen?
Andererseits bemüht sich der Finanzminister um die Reduzierung des Defizits, feiern wir Brückentage bis zum Abwinken, haben wir Vollbeschäftigung, investieren in Forschung und Bildung, setzen auf Innovation und Start-ups und sind – ganz neben bei – Exportweltmeister.
Anscheinend denken wir Deutschen nur in Extremen: zu groß, zu klein, zu wenig, zu viel, zu oft, zu selten. Und dann gibt es die alleinerziehende Kinderschwester, die als Paradebeispiel für die Benachteiligung einer ganzen Randgruppe herangezogen wird.
Die Deutschen scheinen den Blick für das Maßvolle, für das Allgemeinwohl, für die große Mehrheit verloren zu haben.
Hoch lebe der egoistische Individualismus!
November 2015
10/2015 – Das Unternehmen 4.0
Die ganze Welt spricht von 4.0 – in der Produktion, in der Logistik, in der IT, HR…jeder unternehmensinterner und -externer Bereich wird erfasst – bestehende Prozesse werden auf den Prüfstand gestellt: Man spricht von Prozeßorchestrierung, Digitalisierung, Smart Services, Interoperabilität, Kommunikationstechnologie, Digitale Transformation…es ist schon schwindelerregend, was hier abgeht. Hinter jedem und allem wird ein Fragezeichen gesetzt, nichts bleibt mehr so, wie es war.
“Time to market” ist das Schlüsselwort: Prozesse, die früher 3 oder 4 Jahre gedauert haben werden durch neue Organisationsformen und Strukturen auf 0,5 Jahre heruntergedampft- wobei die Qualität selbstverständlich nicht darunter leiden darf. Die Aussage “das haben wir schon immer so gemacht” ist nicht tot, sondern mausetot.
Wie war das noch mal: “Nur der Wandel ist das einzig Beständige”
Oktober 2015
09/2015 – Fordern, Fordern, Fordern…
Die Gewerkschaften fordern eine Gehalterhöhung für ihre Mitglieder, die Unternehmen fordern von der Politik, die Bürger fordern von der Regierung, alle fordern, fordern, fordern…
Mal abgesehen von der Berechtigung einer solchen Forderung: “Der Ton macht die Musik” oder: “So wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus” – wäre es nicht manchmal hilfreicher und sinnvoller, wenn man – statt eine harte Forderung zu stellen –
- einen Vorschlag unterbreitet
- eine Empfehlung ausspricht
- folgende Regelung sich vorstellt
- um Prüfung des Sachverhaltes bittet
Mit einer solchen semantischen Redewendung – die übrigens nichts kostet – provoziert man nicht gleich den Unwillen des Gesprächspartners, der sich durch eine gestellte Forderung gleich in die Defensive gedrückt fühlt und – um aus dieser Ecke wieder herauszukommen – in die (aggressive ) Offensive gehen muss.
September 2015
08/2015 – Persönliche Verantwortung
Die Wirtschaftspresse treibt gerne und immer wieder ein neues Thema durch das Dorf: Mal wird die Langsamkeit propagiert, danach vor dem Burn-out-Syndrom gewarnt und jetzt kommt die Leidenschaft… . Toll, doch was helfen die neuen Heilsanstöße, wenn eine solide Grundlage bei den Managern fehlt?
Manager werden dafür bezahlt, daß sie verantwortungsvoll mit der ihr anvertrauten Ressource (Mensch, Kapital, Produkte, Markt, etc.) umgehen. Über diese klar definierte Tätigkeit müssen (sollten) sie regelmäßig Rechenschaft ablegen, wie erfolgreich (oder auch wie wenig erfolgreich) sie gewirtschaftet haben.
Der Erfolg des Tuns lässt sich nicht nur in der Jahresbilanz ablesen, sondern auch in der Monats G+V, im Projekt-Controllingbericht und letztlich auch bei einem Jahresgespräch. Wichtig ist eine direkte Verbindung zwischen der Aufgabenstellung und dem Ergebnis des jeweiligen Tun und Handelns. Hierunter verstehen wir nicht nur eine eindeutige Bestimmung des (Miß-) Erfolges, sondern auch die klare Zuordnung, wer für das Ergebnis verantwortlich ist.
Leider ist es immer wieder üblich, daß die persönliche Verantwortung für ein Tun oder Lassen delegiert wird und zwar so, daß dann möglichst ein Management-Team auf der gleichen Ebene (“Delegation zur Seite”) , auf der niedrigeren Ebene (“Delegation nach unten”), schlimmerfals auf die Höhere Ebene (“Rück-Delegation nach oben”) mit der Aufgabe neu betreut wird. Hier handeln gleich zwei Parteien falsch: diejenigen, die delegieren und diejenigen, die die (delegierte) Verantwortung akzeptieren.
August 2015
07/2015 – Der selbstbewusste Mittelstand
Es ist nicht solange her, daß mittelständische Unternehmen von ihren Banken mit Hinweis auf die zu geringe Eigenkapitalquote im wahrsten Sinne des Wortes “im Regen stehen gelassen” wurden. So nutzten die meist Eigentümer-geführten Unternehmen die gute Konjunktur der letzten Jahre dazu, die Eigenkapitalquote in eine Größenordnung von 25 % bis 30 % “raufzuschrauben”. Wenn jetzt Bankengespräche geführt werden, bekommen die Sparkassen und Banken meist “rote Ohren”, wenn diese von den Managern der Unternehmen gefragt werden, welche Eigenkapital-Quote die betreffende Bank selbst hätte. Das Motto der mittelständischen Unternehmen lautet: Investitionen ja, wenn diese selbst finanzierbar sind. Man begibt sich nicht mehr in die Abhängigkeit von Banken.
Für die Berater der TMC-Gruppe ist es immer interessant, daß selbst kleine Unternehmen sich international bewegen. Es ist drollig, wenn ein eingefleischter Schwabe (“mer könnet alles, außer hochdeutsch”) englisch spricht. Es ist jedoch gelebtes Unternehmertum, wenn der gleiche Manager sein Unternehmen im Ausland positioniert.
Auch die TMC-Gruppe bewegt sich international: So fühlen wir uns in Europa, in Russland, in Kasachstan und in China “zuhause” und arbeiten erfolgreich an Projekten in der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die TMC-Gruppe ist und denkt mittelständisch.
Juli 2015
06/2015 – Führung
Es ist nicht solange her, daß mittelständische Unternehmen von ihren Banken mit Hinweis auf die zu geringe Eigenkapitalquote im wahrsten Sinne des Wortes “im Regen stehen gelassen” wurden. So nutzten die meist Eigentümer-geführten Unternehmen die gute Konjunktur der letzten Jahre dazu, die Eigenkapitalquote in eine Größenordnung von 25 % bis 30 % “raufzuschrauben”. Wenn jetzt Bankengespräche geführt werden, bekommen die Sparkassen und Banken meist “rote Ohren”, wenn diese von den Managern der Unternehmen gefragt werden, welche Eigenkapital-Quote die betreffende Bank selbst hätte. Das Motto der mittelständischen Unternehmen lautet: Investitionen ja, wenn diese selbst finanzierbar sind. Man begibt sich nicht mehr in die Abhängigkeit von Banken.
Für die Berater der TMC-Gruppe ist es immer interessant, daß selbst kleine Unternehmen sich international bewegen. Es ist drollig, wenn ein eingefleischter Schwabe (“mer könnet alles, außer hochdeutsch”) englisch spricht. Es ist jedoch gelebtes Unternehmertum, wenn der gleiche Manager sein Unternehmen im Ausland positioniert.
Auch die TMC-Gruppe bewegt sich international: So fühlen wir uns in Europa, in Russland, in Kasachstan und in China “zuhause” und arbeiten erfolgreich an Projekten in der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die TMC-Gruppe ist und denkt mittelständisch.
Juni 2015
05/2015 – Political Correctness
“Political Correctness” ist das “In”-Wort der Deutschen, wobei mehr auf die Schale denn auf den Kern von Aussagen geachtet wird. Mit großem Eifer achten die an der Spitze von Politik und Wirtschaft stehenden Macher darauf, sich politisch korrekt auszudrücken und auf jeden Fall jede mögliche Randgruppe (und sei sie noch so klein) zu würdigen und hinreichend zu bedenken – wobei dies auf Kosten der großen Allgemeinheit erfolgt.
Hierbei wird völlig vergessen, daß die deutsche Grammatik den Gattungsbegriff kennt, nämlich die Autofahrer, der Schaffner, der Beamte, der Islamist, wobei der Gattungsbegriff sowohl die männlichen als auch die weiblichen (Entschuldigung: die weiblichen und die männlichen) Funktions- und Stelleninhaber Menschen umfasst.
Absolut auf die Spitze getrieben wird die Sucht nach der Suche von Political Correctness, wenn alte Kinderreime umgedichtet werden, sogar Bücher, die zur Weltliteratur zählen, neu geschrieben bzw. korrigiert werden, nur um “gender-gerecht” zu gelten.
Mai 2015
04/2015 – Die (semantische) Inflation
Die älteren Manager können sich sicherlich und noch an die Zeit unter K. Adenauer erinnern, wo ein Betrag über DM 100.000,– eine riesige Summe (viel Geld) war. Mit dem Wirtschaftswunder bewegten sich die genanten Zahlen im einstelligen Millionenbereich bis auf DM 100 Millionen (sehr viel Geld). Vor ca. 15 Jahren wurden die Bürger allmählich an größere Zahlen gewöhnt – so waren € 500 bis € 700 Millionen (ganz viel Geld) in der Politik an der Tagesordnung.
Seit 5 Jahren wird der Bürger damit vertraut gemacht, daß Millionen “out” sind – jetzt geht es um (noch) einstellige Milliardenbeträge (unvorstellbar viel Geld). Versteht der Bürger eigentlich diese Größenordnung? Weiß er, wie viel Nullen vor dem Komma stehen?
Übrigens: die nächste Größenordnung sind Billionen!
April 2015
03/2015 – Wen interessiert das schon?
Gerade am Aschermittwoch haben sich die katholischen und evangelischen Schüler manche körperliche Auseinandersetzung geleistet: Die Unterschiedlichkeit der Glaubensrichtungen war durch das Aschenkreuz auf der Stirn sichtbar zum Teil mit der Konsequenz von Häme, Spott und Prügel. Tags darauf war alles vergessen und man saß auf der Schulbank zusammen. Heutzutage ist das den Schülern herzlich gleich, ob sie nun katholisch, evangelisch, ob jüdisch oder was anderes sind. Der Glaube ist Privatsache.
Was kümmert sch ein Kollege, ob der Nachbar, der Vorgesetze, der Mitarbeiter schwul, lesbisch, bi – oder heterosexuell ist? Was ändert es an der leistungsmäßigen Beurteilung, ob nun ein Herrn Wowereit, Hitzlsperger seine sexuellen Präferenzen “outet”?
Bei dieser Diskussion – egal ob Glaube, Weltanschauung, Sexualität wird oft die Gegenseite vergessen: Der Homosexuelle, Transsexuelle oder der Islamist klagt an, daß er nicht voll in die Gemeinschaft integriert ist. Er proklamiert sich als “zu schützende Randgruppe”, fordert eine besondere sensible Behandlung.
Wie sieht es mit denen aus, die keiner Randgruppe, sondern der Mehrheit angehörig sind? Die große Mehrheit toleriert den Anderen, die Andersartigkeit und will gar nicht wissen, welche sexuellen oder religiösen Praktiken der andere pflegt, ja er will damit gar nicht belästigt werden.
Warum wird nicht die Privatsphäre der Mehrheit respektiert?
März 2015
02/2015 – Mittelmaß ist Trumpf
In einem Gastkommentar im HANDELSBLATT beklagt Klaus Kinkel (ehemals Außenminister und FDP-Vorsitzender) zu Recht, daß seitens des Staates sowohl hilfsbedürftige Schüler als auch Talente zu wenig gefördert werden. Statistiken besagen, daß es bis zu 22% Problemschüler und bis zu 10% überdurchschnittlich-talentierte Schüler gibt – das heißt, daß Deutschland sich den Luxus in Zeiten geburtenschwacher Jahrgänge erlaubt, mehr als 1/3 der Jahrgänge zu vernachlässigen bzw. nicht zu fördern.
Reflexartig kommt natürlich sofort der Aufschrei der Bundesländer: “Wir fördern doch und investieren € 500 Mio. in die Qualitätsoffensive Lehrerbildung”. Jedoch wird die Forderung nach individueller Förderung der Arbeitnehmer, der Asylanten, der Arbeitssuchenden, der Schüler und Studenten durch den “Verwaltungsmoloch” des Staates konterkariert, der es jeder Randgruppe recht machen will und – um politische Ziele zu erreichen – den Leistungsmaßstab nach unten senkt: “Hoch lebe die Nivellierung nach unten!”. So viele Studenten und Schüler, die heutzutage mit der Traumnote 1 abschließen, hat es noch nie gegeben. Aber Prozentrechnen, Dreisatz, ja selbst korrekte Rechtschreibung, etc. ist bei den Einserkandidaten unbekannt! Darum haben sich dann die Berufsschulen und die Unternehmen selbst zu kümmern.
Februar 2015
01/2015 – Läuft Deutschland in eine “Akademiker-Falle” ?
Endlich laufen die Zahlen in die richtige Richtung – so wollen uns die Politiker glauben machen: 530.715 Lehrlinge und 507.124 Studienanfänger im Jahre 2013. Das Motto lautet: Bildung ist Zukunft – platt ausgedrückt: Jeder Schulabgänger sollte studieren – für jeden Schüler gibt es ein Fach, in dem er sich geistig austoben kann. Jedem sein Bacherlor, sein Master, sein Diplom – egal ob er / sie will oder nicht.
Wird hier nicht der Bedarf der Volkswirtschaft “einäugig” betrachtet? Zählt eine ganz normale Lehre nicht mehr? Sollen wir den “Meister” nicht einfach abschaffen? Brauchen wir den Facharbeiter nicht mehr?
Auf wessen Rücken ist denn Deutschland aus den Trümmern aufgebaut worden? Waren es nicht die “ganz normalen Arbeiter”, die Fachkräfte, die erfahrenen Techniker, die den Aufbau und das kontinuierliche Wachstum geschaffen haben?
Jetzt tun wir so, als ob wir uns eine gesunde Volkswirtschaft ohne Automechaniker, ohne Friseur, ohne Schornsteinfeger, ohne Busfahrer, ohne technische Zeichner, ohne Gärtner leisten können. Die einen (die Studenten) werden gepämpert, die anderen (die Facharbeiter) werden vernachlässigt und nicht gefördert. Das läuft doch alles auf eine “Nivellierung nach unten” heraus: “Kannst Du bis 3 zählen, dann bekommst Du einen akademischen Abschluß”. Das Abitur kriegt doch heute (fast) jeder mit einer Traumnote 1 – was – Du willst (nur) Monteur werden?. Es dauert nicht lange, bis die Politiker uns den “Bachelor of Fensterputzer”, den “Diplom Busfahrer” und den “Master of Hair” präsentieren.
Januar 2015