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04/2019 – « Die Abkehr vom Geld »
Gehaltsrunden waren früher eine Zahlenschlacht – wie hoch ist die „gerechte“ Gehaltserhöhung: 5 % bis 8 % oder 4 % jetzt und 2 % 18 Monate später. Lohnerhöhung war ein verlässlichstes Indiz für den kommenden Inlandskonsum.
Und wir sehen heute Lohn- und Gehaltsverhandlung aus? Verhandelt wird über
- vermögungswirksame Leistung
- monatliche Essensgutscheine
- Anzahl der Urlaubstage
- Selbstbestimmung von Arbeitszeit
- Home-Arbeitsplätze
- Elternzeit
und weniger über die Lohnerhöhung, über das, was im Geldbeutel mehr zur Verfügung bleibt. Was sagt uns dieser Trend?
Gehaltsverhandlungen werden komplizierter und – statt der Forderung der Gewerkschaft nach mehr Gerechtigkeit – immer ungerechter:
- Ist ein Home-Arbeitsplatz für alle Angestellten gleich viel wert?
- Was ist, wenn ich keine Essensgutscheine haben will?
- Kann ich mir überhaupt 30 Urlaubstage leisten?
- Werden Eltern mit Kindern nicht gegenüber Eltern ohne Kinder bevorzugt?
Natürlich ist es für den Arbeitnehmer vorteilhafter, wenn er neben mehr Geld in der Lohntüte auch weitere Zuwendung erhält – doch wie lassen sich diese Zuwendungen exakt bemessen und berechnen? Und natürlich ist es für den Arbeitgeber vorteilhafter, wenn er vom Vater Staat Zuschüsse für eine gesunde Ernährung seiner Angestellten erhält.
Wird die Gerechtigkeitsdebatte nicht durch die Tendenz von Lohn- und Gehaltssteigerung in Richtung nicht-monetäre Zuwendungen weniger überschaubar und weniger vergleichbar?
April 2019