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10 / 2024 «Sinnlosigkeit»
Deutschland hat sich verändert – die Deutschen haben sich verändert:
Früher wurden die Themen ohne “wenn und aber” angegangen und es wurde gestritten: “may the best win” mit dem stillschweigenden Einverständnis, daß der “Unterlegene” dem “Gewinner” nicht böse war: der andere hatte ganz einfach die besseren Argumente. Das waren noch Zeiten, als man sagen konnte, was man dachte und was man wollte. Ja, es gab auch Grenzen und zwar dann, wenn man sein Gegenüber beleidigte. Das tat man nicht.
Heutzutage sehen die Gesprächs-Regeln bzw. das Streit-Gespräch anders aus:
o Um es ja allen Menschen (überall) Recht zu machen, “gendern” wir auf Teufel komm’ raus – der ehemals überall geltende Gattungsbegriff ist stillschweigend abgeschafft worden.
Hier nur ein Beispiel, daß das Gendern an seine Grenzen kommt: wie lautet die gegenderte, weibliche Form eines “Schrankenwärter-Beamten”? Ist es eine Schrankenwärter-Beamtin, eine Schrankenwärterin-Beamte oder eine Schrankenwärterin-Beamtin?
Vollkommen verwirrend wird es dann, wenn der Staat neben klaren Aussagen über ein eindeutiges Geschlecht eine evtl. sogar wechselnde “gefühlte Geschlechtszugehörigkeit” toleriert.
o Auf keinen Fall darf man ungefiltert alles sagen, was man denkt. Vielmehr kommt es darauf an, ob und inwieweit der Gesprächspartner durch geäußerte Worte oder Gedanken sich in irgendeiner Weise – möglicherweise – eventuell diskriminiert fühlen könnte. So wurden beispielsweise der “Mohrenkopf” / das “Zigeunerschnitzel” kurzerhand abgeschafft, es wurden neue Begriffe kreiert und gefunden, die weniger diskriminierend und nicht eventuell beleidigend sein könnten.
Woher kommt heute denn eigentlich der Wille /die Bemühung, nicht nur allen Leuten (selbst der kleinsten Minderheit) Gehör zu verschaffen und es darüber hinaus auch noch Recht machen zu wollen? Wie weit geht die Verwirrung, wenn ernsthaft Forderungen gestellt werden, die Bände von Karl May, ja selbst die Bibel zu überarbeiten und notfalls neu geschrieben werden sollten?
Die Frage ist doch, ob die frühere Diskussion mit “Rede und Gegenrede” so verkehrt war?
War der hitzige Meinungsaustausch zwischen Wehner (SPD) und Adenauer (CDU) nicht interessanter, nicht klarer, eindeutiger und verständlicher, als die “glattgebügelten” Reden im heutigen Bundestag? Ist denn heute alles besser, fühlt man sich denn besser, wenn man “die Dinge nicht mehr beim Wort nennen darf”?
Nicht allzu überspitzt ausgedrückt laufen wir als das “Volk der Dichter und Denker” (gemeint ist Deutschland) konkret Gefahr, uns selbst ein Denk- und Redeverbot aufzuerlegen: Wir Deutschen versuchen, die “Gutmenschen” zu sein, es “Gott und der Welt” ja Recht zu machen, ohne daß wir
– auf unser Recht pochen
– den Anderen in irgendeiner Weise einschränken
– zeigen und darauf pochen, daß unser Argument doch das bessere ist
Die eigene Meinung ist eindeutig nicht mehr die eigene, persönliche Meinung, sondern durchgeweicht, abgeschwächt, nur noch angedeutet…
Sind die obigen Beobachtungen nicht inzwischen etwas “Normales” geworden, das einem kritischen Bürger bekannt vorkommen muß: In Deutschland ist “Leistung” etwas, was suspekt geworden ist, etwas, was differenziert, etwas, worauf man im Sinne “der Gleichheit der Bürger” verzichten kann und sollte: Man muß nur einfach den Maßstab verändern (siehe die Schulnoten – Inflation in Richtung “1”) oder aber sportliche Wettkämpfe nicht mehr stattfinden lassen, dann schafft man es, alle Bürger gleich lethargisch zu machen…
Im wahrsten Sinne des Wortes sind wir dabei, das demokratische System zu pervertieren: Eine Minderheit schreibt der Mehrheit vor, was sie zu denken, zu sprechen, zu tun hat.
Und das kommt auch auf die Wirtschaft zu: Nicht die Unternehmen (die Arbeitgeber) definieren die Arbeitsinhalte und die daraus resultierenden, notwendigen Anforderungen – vielmehr gibt es bereits die Fälle, daß der Arbeitnehmer eindeutig festlegt, was er mag und nicht mag…
Wir sind feste dabei, die Sinnhaftigkeit zu pervertieren und die “Sinnlosigkeit” in den “logischen Himmel” zu heben:
o das Gendern vernachlässigt automatisch das 3. Geschlecht, nämlich die “Diversen”
o durch das Gutmenschentum verdrehen wir Gedanken und das klare Wort
o der Hang zur Gleichmacherei verhindert das Streben nach Leistung
o nicht alles, wo “sozial” draufsteht, was als “sozial” propagiert wird, ist gerecht und erstrebenswert
THINK !
Oktober 2024
TMC Trust Management Consultants
Rainer V. Zimmek