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02/2017 – Krieg der Sterne Steuern
Es ist schon seltsam: Auf der einen Seite beschäftigt der Staat eine Reihe an kompetenten Steuerfachleuten, die neue Steuerfälle erfassen, analysieren und die entsprechenden Steuergesetze definieren. Das Ziel des Finanzministerium besteht darin dafür zu sorgen, daß das Steueraufkommen stetig wächst.
Auf der anderen Seite beschäftigt die Wirtschaft mindestens eine gleiche Anzahl an hoch kompetenten Steuerspezialisten, die die Steuergesetze daraufhin untersuchen, inwieweit es legale Schlupflöcher gibt, inwieweit es innovative Strukturen gibt, um eine Steuerminimierung der jeweiligen Unternehmen herbeizuführen.
Somit besteht – ohne Übertreibung – ein Krieg zwischen der Steuergesetzgebung einerseits und den Steuererklärungen der betreffenden Unternehmen / Bürger andererseits.
Dieser „Krieg der Steuern“ bekommt jedoch dadurch einen schlechten Beigeschmack, daß die Unternehmen sofort als „Steuersünder“ betitelt werden, wenn Sie eine Lücke in der Steuergesetzgebung entdeckt haben, die der Steuer-Gesetzgeber übersehen bzw. nicht beachtet hat.
Februar 2017
01/2017 – Stellenbeschreibungen
Die gute Nachricht: Man kann sich ja fast glücklich schätzen, wenn es die HR-Abteilung geschafft hat, die Stellenbeschreibungen für die wichtigsten Funktionsbereiche klar definiert und abgestimmt parat hat.
Die schlechte Nachricht: Leider reicht das nicht! Herkömmliche Stellenbeschreibungen geben (detailliert) das wieder, was von dem künftigen Stelleninhaber gefordert wird, um in der bestehenden Position erfolgreich zu arbeiten. Doch ist dieser retrospektive Blick ausreichend? Natürlich ist es gut, wenn der neue Stelleninhaber „sein Kästchen“ kennt – jedoch ist die Erwartungshaltung des Unternehmens an den neuen Manager nicht (nie) die gleiche, wie an den alten Stelleninhaber. Das Unternehmen erwartet Impulse, neue Denk- und Sichtweisen – nicht, um den Leistungsdruck „zu erhöhen“, sondern da sich sowohl der externe als auch der interne Datenkranz verändert hat.
Also ist es wichtig, nicht über den retrospektive Blick zu sprechen, sondern vielmehr über die prospektive Sehensweise – nicht über die Historie, sondern über die Zukunft zu reden – nicht über das, was war, sondern über das, was sein wird. Somit ist der Fokus auf die künftige Erwartungshaltung zu legen, die Vergangenheit kann man getrost vergessen.
Januar 2017
12/2016 – Den Überblick verloren…
Welcher Manager kennt das nicht: die Marktkonstellation ändert sich wieder Mal aufgrund neuer Wettbewerber; die Distributionspolitik wird durch die e-Plattformen und durch höhere Vertriebskosten auf den Prüfstand gestellt; Ärger mit dem Middle-Management, da hier lustig rück-delegiert wird; Kommunikationsprobleme mit den Mitarbeitern, die einen Home-Arbeitsplatz haben; Termine werden zum 3. Mal verschoben und die Anzahl der zu lesenden und zu beantwortenden E-Mails steigt ständig…
Ist es bei dem permanent steigenden Arbeitsdruck der Manager verwunderlich, wenn man nicht mehr alles exakt nachverfolgen kann, was eigentlich konsequent nachgehalten und kontrolliert werden müsste?
Die Konsequenz: Termine verschieben sich – neuerdings werden jetzt schon einfache Telephongespräche terminlich abgesprochen und fixiert. Dann verlangt die „ Generation Y“ mehr persönliche Zeit für Erläuterungen, Erklärungen und mit dem Einfluß des Trend 4.0 auf das eigene Unternehmen hat man sich noch nicht beschäftigt – wo doch der Bei- beziehungsweise der Aufsichtsrat dieses Thema hoch auf die Agenda platziert hat. Gleichzeitig möchte man aber ein „Innovations-Treiber“ sein…
Wie kommt man aus diesem Teufelskreis wieder heraus? Verantwortung delegieren und verantwortungsvolles Handeln einfordern!
Dezember 2016
11/2016 – Start-up
Es gibt kaum ein Wort, das in der öffentlichen Meinung, in der Presse, in den Wirtschaftsjournalen so positiv-glorifizierend benutzt wird, wie der Begriff Start-up.
Assoziiert werden mit dem Start-up automatisch Vokabeln wie Gründerstolz, Aufbruch, Innovation, Quantensprung, Macher, Unternehmer und schon zieren sich die Politiker mit solchen Personen, die Banken hofieren die Startups und die Unternehmen ermöglichen Gründerparks.
Irgendwie scheint ein Start-up die „heilige Kuh“ zu sein, das Schlaraffenland, wo die jungen Gründer lässig posieren, sich feiern lassen und mit Skateboards durchs Büro rauschen. Anscheinend spielt Geld keine Rolle, sondern ausschließlich der Lustfaktor. Der Erfolg kommt sicher und scheint garantiert zu sein.
Doch muss die Frage erlaubt sein, wieviel Start-ups überhaupt nachhaltig erfolgreich sind?
Über die gescheiterten Startups wird nicht berichtet, über die zerstörten Träume, das verbrannte Geld und das damit verbundene Schicksal der nicht erfolgreichen Gründer wie z.B. Haftungs- und Reputationsschäden wird geschwiegen und dies einfach negiert.
Wie war das nochmal: „The winner takes it all“ – jedoch eine einäugige Glorifizierung der Start-up-Gründer ist völlig fehl am Platz.
November 2016
10/2016 -Semantik als Waffe II : Gesetzes-Sünder vs. Gesetzes-Nachbesserung
Richtet sich ein Verkehrsteilnehmer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung ist er ein Temposünder, hält sich ein Unternehmer nicht an den angedachten Betrag der zu zahlenden Steuern, ist er ein Steuersünder. Jeder Bürger, der sich nicht systemkonform verhält, wird als „Sünder“ abgestempelt und wird von der gesamten Bandbreite der gesetzlichen Härte belegt.
Verfehlt hingegen der Staat sein Ziel und definiert ein Gesetz ungenau, handwerklich unsachgemäß, erlaubt durch eine „schlampige Arbeit“ Schlupflöcher, dann wird zunächst überprüft, eine Arbeitsgruppe gegründet und der Sachverhalt ein weiteres Mal analysiert. Natürlich werden die hier handelnden Personen nicht als „Sünder“ bezeichnet, vielmehr wird von einer „Nachbesserung“ gesprochen. Dies nach dem Motto: das Gesetz war nicht gut, jetzt muss es verbessert, sprich verändert werden.
Also alles halb so schlimm, der Staat macht einen neuen gesetzmäßigen Anlauf in der Hoffnung, daß es dann besser wird.
Ja ja, beim Staat wird bei einer Verfehlung Nachsicht geübt. Und beim Bürger?
Oktober 2016
09/2016 – Semantik als Waffe I : Temposünder – Steuersünder
Eigentlich hören sich beide obigen Begriffe ähnlich an: Der Bürger hat sich versündigt, indem er gegen bestehende Regeln und Gesetze verstoßen hat. Doch gibt es trotz der semantischen Ähnlichkeit gravierende Unterschiede bei den Vorgängen „Temposünder“ und „Steuersünder“:
Bei dem Tempovergehen ist die Regel einfach und gilt für alle Verkehrsteilnehmer: In der Stadt gelten 50 km/h, auf der Landstraße max. 100 km/h und auf der Autobahn die vorgegebene Geschwindigkeit. Diese Regeln gelten für alle Verkehrsteilnehmer – ohne Ausnahme.
Anders bei der Steuergesetzgebung: Typischerweise gibt es ein Gesetz, das „im Prinzip“ für alle gilt. Doch gilt bei der Steuergesetzgebung die „Ausnahme von der Ausnahme“ und die Reihe an Ausnahmen, an Sonderbestimmungen und –regeln ist so groß, daß man nur eine ungefähre Ahnung von dem jeweils geltenden Gesetz hat. Bei der Geschwindigkeit ist es einfach und eindeutig: Man darf 50km/h fahren und nicht 51 km/h oder 60 km/h – bei den Steuergesetzen gelten andere Regeln: Ganze Heerscharen von Steuerberatern beschäftigen sich mit den Gesetzen, um Ausnahmen und Schlupflöcher zu finden, die der Gesetzgeber bei der Definition des Steuersachverhaltes nicht bedacht hat.
Somit findet ein Wettbewerb der Systeme statt: Auf der einen Seite will der Staat jedes Steuerschlupfloch verhindern, indem er komplizierte Regeln erlässt – jedoch gerade die Komplexität erlaubt es immer wieder, Schlupflöcher zu finden, um die Steuerzahlung zu minimieren oder gar zu vermeiden. Denn auf der anderen Seite sitzen jede Menge kluge Köpfe der Wirtschaft, die dafür bezahlt werden, die Steuerlast legal dadurch zu verringern, daß Interpretationsfreiräume gesucht und gefunden werden.
War der Ansatz, die Steuerlast-Berechnung „auf einem Bierdeckel“ zu ermöglichen tatsächlich so verkehrt, daß er nicht umsetzbar ist?
September 2016
08/2016 – Politiker als Vorbild? Bitte nicht!
In der deutschen, in der europäischen und in der globalen Politik ist derzeit eine Menge los:
Der Brexit, das TTIP Zollabkommen, der IS, „Säuberungsaktionen“ in der Türkei, Trump und der US Wahlkampf, Amokläufe, steigende Kriminalitätsrate… und da der Staat nur hilflos reagiert, sinkt das Vertrauen der Bürger in die Politik und der dort (re)agierende Politiker. Es scheint so zu sein, daß man sich in der Ursachenforschung ergeht, daß man beschwichtigt, daß man gelobt, es besser zu machen…
Würde ein Unternehmen, – gleich wie groß oder klein – genauso geführt werden, wäre das Unternehmen ein Spielball des Wettbewerbs, wäre in kürzester Zeit insolvent und von der Bildfläche verschwunden. Daher gilt es, eine klare und kommunizierte Strategie zu haben, mutig Maßnahmen umzusetzen und pro-aktiv zu handeln. Nachahmer bleiben ex definition immer hinten dran, Zögerer verpassen Chancen und Unentschlossene wundern sich, daß sie überholt werden. Das heißt aber nicht, daß man als Unternehmer, als Manager die Augen vor dem Risiko verschließen sollte – man muss das Risiko kennen, einschätzen und permanent beobachten.
August 2016
07/2016 Kündigung
Gleich, ob ein Mitarbeiter gekündigt hat oder ihm gekündigt wurde, stets werden sofort Fragen gestellt, wie: Warum?, Wo geht er / sie hin?, Ist da etwas vorgefallen?, Geht er / sie freiwillig? – sofort gärt es in der Gerüchteküche…
Ein Mitarbeiter wird sich dann zur Kündigung entschließen, „wenn das Gras auf der anderen Seite des Zaunes grüner ist“, also er mehr Geld bekommt, eine größere Verantwortung angetragen bekommt, mehr Freiraum erhält, oder ganz einfach: die Reisezeit zur und von der Arbeitsstelle geringer wird… Hier kontert der Arbeitgeber meist mit Schlagworten, wie: Reisende soll man nicht aufhalten, Wer für Geld kommt, geht auch für Geld und – typisch für uns Deutsche – schüttet einen Sack voll Häme über den Mitarbeiter, der das Unternehmen verlässt. Besser wäre es, wenn das Unternehmen sich mit den Mitarbeitern permanent austauscht, die Gefühlslage eines jeden Mitarbeiters kennt und sich um die Weiterbildung und -entwicklung der Mitarbeiter kümmert.
Ein Unternehmen wird dann eine Kündigung aussprechen, wenn das Unternehmen mit den erbrachten Leistungen des Mitarbeiters nicht zufrieden ist, wenn der Mitarbeiter für eine „schlechte Stimmung“ sorgt, wenn die gestiegenen Leistungsanforderungen sprich die Erwartungshaltung nicht erfüllt werden. Hier gilt auch der Satz: Ausgewechselt wird nicht, weil ein Mitarbeiter „schlecht“ ist, sondern weil der derzeitige Stelleninhaber den jetzigen und künftigen Anforderungen nicht entspricht, also jemand anderes „besser“ ist. Also ist das keine Frage des Genders oder des Alters, sondern der erbrachten bzw. zu erbringenden Leistung.
Tatsache ist, daß ein Wechsel in der Belegschaft, im Management nicht immer etwas Negatives bedeutet. Nach dem Motto „Neue Besen kehren gut“ kann dies oft einen Neubeginn beinhalten, der für frischen Wind im Unternehmen sorgt.
Juli 2016
06/2016 Mainstream
Wodurch zeichnet sich die nächste Generation aus? Welches sind die Werte der next Generation? War früher tatsächlich alles besser? Ist eine Frauenquote sozial gerecht umsetzbar?
Derjenige, der Fragen stellt, scheint im Vorteil demjenigen gegenüber zu sein, der versucht, Antworten zu geben. Die Suche nach der „absoluten Wahrheit und Gerechtigkeit“ scheint inzwischen alle Bereiche des Lebens, der Wirtschaft, der Politik erreicht zu haben. Es ist zum Verzweifeln: Kaum wird eine Antwort vorsichtig und politisch korrekt definiert – schon wird die Antwort in Frage gestellt.
Um also nicht „anzuecken“, sucht man den Mainstream, kann sich so perfekt in der Masse verstecken, fällt nicht auf und ist somit nicht angreifbar.
Doch wer bestimmt, was eigentlich Mainstream ist – ist es eine temporäre Modeerscheinung oder ein wissenschaftlich abgesicherter Standpunkt? Heißt Mainstream die Verachtung einer individuellen Meinung oder bedeutet Mainstream der sichere Hafen, in dem man unangreifbar ist?
Es scheint so zu sein, daß der Mainstream die Individualität eines jeden Einzelnen vereinnahmt, die eckige und kantige Meinung abschleift, die Persönlichkeit des Einzelnen hin zu Angepasstheit mutieren lässt, „crowd“ hat recht und viele Meinungsträger können sich nicht irren…
Man sollte mal einen Blick in die deutsche Geschichte werfen!
Juni 2016
05/2016 – Unternehmenskultur
In Abwandlung des Wortes von Albert Einstein: „ Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt“ könnten Unternehmen sagen: „Visionen sind wichtiger als Wissen…“.
Doch ist das nur die Hälfte der Wahrheit, da die meisten Unternehmen heutzutage über wohl-formulierte Visionen verfügen und diese auch veröffentlichen.
Die andere Hälfte der Wahrheit ist viel schwieriger: nämlich die Umsetzung und das tagtägliche Leben einer Vision. Dies gelingt nur, wenn die gelebte Unternehmenskultur die Umsetzung einer Vision erlaubt. Die Unternehmenskultur beginnt an der Spitze eines Unternehmens: Führung durch Vorbild! Die gelebte – ja fassbare – Unternehmenskultur ist das „Schmieröl“, damit ein Unternehmen funktioniert, damit die Mitarbeiter wissen, wie das Miteinander gelebt werden soll, damit das externe Netzwerk (die Kunden, die Lieferanten) wissen, was sie von der Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Unternehmen erwarten können.
Die Konsequenz: „Die gelebte Unternehmenskultur ist wichtiger als eine schriftlich definierte Vision, da bekanntermaßen die Umsetzung schwieriger ist, als die bloße Definition einer Zielvorgabe.”
Mai 2016