Diese Website verwendet Cookies, damit wir Ihnen die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in Ihrem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von Ihnen, wenn Sie auf unsere Website zurückkehren, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für Sie am interessantesten und nützlichsten sind.

02 / 2024 «Was der Staat von Unternehmen lernen kann…»
Eine Regierung definiert sich mit der Maxime, daß sie die Rahmenbedingen festlegt, innerhalb welcher sich die Bürger, die Organisationen, die Unternehmen, die Parteien zu bewegen haben. Diese Richtlinien werden durch ein bewährtes System von “checks and balances” permanent überprüft und austariert – soweit so gut.
Doch was ist, wenn die Regierung den selbst-definierten Erwartungen nicht (mehr) entspricht?
Am Logischsten wäre es, wenn die Regierung “Nabelschau” betreibt und sich selbst auf den Prüfstand stellt – oder, daß die Regierung sich mal umschaut, von wem sie etwas lernen könnte… Da bieten sich beispielsweise die Unternehmen (seien es große, mittlere oder kleine) an, die sich permanent mit dem wirtschaftlichen Umfeld, einer erfolgreichen Strategie, einer pragmatischen Planung, einer gezielten Umsetzung von Maßnahmen und letztlich einer realistischen Ergebnis-Überprüfung auseinanderzusetzen haben.
Die Definition und die permanente Überprüfung einer sinnvollen Unternehmensstrategie ist die Grund-Voraussetzung für ein erfolgreiches Agieren eines jeden Unternehmens.
Doch wenn die Juso lauthals fordern, daß ein jeder Bürger über 18 Jahre ein Erbe i.H.v. € 60.000,– (von wem?) erhalten soll – wo bleibt da die Sinnhaftigkeit und die Realisierbarkeit einer solchen Forderung?
Bei der Finanzplanung eines Unternehmens zeigen sich sehr deutlich die Diskrepanz zwischen einem “wishful thinking” und deren Realisierbarkeit. Die Erfahrung hat gezeigt, daß möglichen Problemen dadurch “der Wind aus den Segeln genommen werden kann”, daß man mit beispielhaften Maßnahmen “bei sich” anfängt.
So wäre es hilfreich gewesen, wenn die jetzige Regierung zur Behebung bzw. zur Begrenzung des Haushalts-Lochs beispielsweise mit einem Einstellungsstopp für Beamte oder mit dem Stopp des Regierungs-Erweiterungsbaus sinnvolle und vorbildliche Zeichen gesetzt hätte.
Zu einer Maßnahmen-Planung zählt auch die Berücksichtigung der Umsetzbarkeit bzw. den damit einhergehenden, eventuellen Schwierigkeiten bzw. Hemmnissen. Hier kommt es auf die richtige Einschätzung der “Stimmungs-Lage” bei den direkt- und indirekt-Betroffenen an. Eine Fehl-Einschätzung der Stimmungslage kann eine noch so gut-gemeinte Maßnahme zu Fall bringen.
Sicherlich ist der Grundgedanke des Bürgergeldes absolut richtig – wenn jedoch offen die Frage gestellt wird: “Lohnt es sich überhaupt noch zu arbeiten?”, dann ist der Kipp-Punkt erreicht, wo mit der Gegenüberstellung von “Arbeitslohn vs. Bürgergeld” die leistungsorientierte Motivation der arbeitenden Bevölkerung in sinnhafte Mitleidenschaft gezogen wird.
Die Maßnahmen-Umsetzung ist für Unternehmen “die Stunde der Wahrheit” – jetzt zeigt es sich, ob und wie die beschlossenen und umgesetzten Maßnahmen greifen und in die richtige Richtung gehen. Jetzt zeigt es sich, inwieweit die Unternehmensleitung hinter ihren eigenen Beschlüssen steht und diese dann auch (selbst gegen Widerstand) umsetzt.
Ein absolutes “no-go” für eine Regierung ist jedoch, einmal getroffene Entscheidungen teilweise oder ganz zu korrigieren, allein um den Unmut einer bestimmten Interessengruppe zu besänftigen – siehe das Hick-Hack bei der MwSt.-Erhöhung im landwirtschaftlichen Bereich: Mit dem sicheren Gefühl “… da ist noch mehr drin”, legten die Bauern den Verkehr kurzum lahm.
Das Ergebnis des wirtschaftlichen Handelns sieht man bei Unternehmen spätestens am Jahresende, nämlich dann, wenn Bilanz gezogen wird: Habe ich erfolgreich gearbeitet, d.h. ein positives Ergebnis erzielt, oder kann ich mit einem neutralen Ergebnis zufrieden sein, oder aber ist ein negatives Ergebnis erreicht worden.
Allein bei diesem Kriterium ergibt sich eine Parallelität zwischen der unternehmerischen und der politischen Realität: Bei einer verfassungsmäßig-abgesicherten Wahl kann eine nicht erfolgreiche Regierung abgewählt werden.
Daher könnte eine Regierung bei der Beachtung von Grundsätzen des unternehmerischen Handelns eines “ehrbaren Kaufmanns” durchaus eventuelle Mängel und Fehler bereits im Vorfeld vermeiden und sogar die (aggressive, aber durchaus) berechtigte Frage: “unternehmen wir noch oder sind wir schon ver-sozialisiert?” verhindern.
Think!
Februar 2024