01/2021 – « The New Normal »
„The New Normal” ist der neue In-Begriff – hört sich toll an, doch was steckt dahinter?
Das „Neue“ ist nicht mit dem „Alten“ vergleichbar – wir beschreiben somit 2 unterschiedliche Zustände, wobei der neue Zustand durch einen Change-Prozess bewirkt wurde. Change-Prozesse gibt es viele – hervorgerufen durch endogene (z.B. Veralterung der angebotenen Dienstleistung) und exogene (z.B. Corona) Faktoren. Ein relevanter exogener Faktor ist die Digitalisierung – ein Change-Prozess, der Begeisterung, Euphorie, aber auch Bedenken und Ängste hervorruft. Das Problem der Digitalisierung besteht darin, dass die Digitalisierung nicht erst kommen wird, dass man eventuell die Augen vor einer solchen Entwicklung verschließen kann: SIE IST SCHON DA!
Viele Unternehmen versäumen eine aktive, progressive Kommunikationsstrategie zu strukturieren und auszurollen. Hier sollte der HR-Bereich mit gutem Beispiel vorangehen und durch Einführung von künstlicher Intelligenz zeigen (und beweisen), dass Digitalisierung kein „Teufelszeug“ ist, dass KI eine Unterstützung bei Entscheidungen leistet, und dass KI den Entscheider, den Mitarbeiter, den Menschen nicht ersetzt.
THINK
Januar 2021
12/2020 – « Das „in“-Wort: Leadership »
Rein geschichtlich tun sich die Deutschen mit einem „Führer“ schwer – dagegen geht die anglo-amerikanische Wirtschaftswelt mit einem „Leader“ erstaunlich locker um.
Wenn man die Geschichte des 1.000-jährigen Reiches („Führer befiehlt, wir folgen“) beiseitelässt, gibt die Deutsche Geschichte eine Lehrstunde in dem Flickenteppich von Völkern, Herzogtümer, Fürstentümer im Gegensatz zur zentralistischen Staaten: Dezentralisierung in Deutschland [im Gegensatz zu dem zentralistischen Ansatz in Frankreich (Paris) und England (London)] hat dem Land stets gut getan und brachte es zum Erblühen.
Die Corona-Krise bietet dafür ein frappierendes Beispiel: Dadurch, dass Deutschland die Krise pro Bundesland bekämpft, konnte bedeutend sensibler auf geographische Eigenheiten eingegangen werden – dies im Gegensatz zu zentralistisch-geführten Ländern, wie Italien, Spanien, Frankreich, Brasilien oder England, von der USA ganz zu schweigen.
Im wirtschaftlichen Umfeld hat sich in Deutschland das Bild des „Manager mit kooperativem Führungsstil“ durchgesetzt – insbesondere bei mittelständischen Familienunternehmen.
Sind wir damit bis dato schlecht gefahren?
THINK
Dezember 2020
11/2020 – « Das „in“-Wort: Entschleunigung »
Manche Manager haben sich bewusst in der „Vor-Corona-Zeit“ bereits entschleunigt, um
– einer Work-Life-Balance zu frönen
– der alltäglichen Hast symbolisiert durch ständige Erreichbarkeit, E-Mails, Twitter & Co zu entkommen
– tief Luft zu holen, um mal auf andere Gedanken zu kommen und bewusst den Fokus auf das Berufliche zu verlieren
Die Corona-Krise – und das ist die positive Seite dieser Pandemie – bringt uns dazu, unsere Umwelt, unsere beruflichen und privaten Ziele neu zu überdenken, neu zu ordnen, neu auszurichten.
Doch heißt das, dass der Corona-Virus unser Leben letztlich
– entschleunigt
oder gar
– beschleunigt?
Das Frappierende ist, dass in Krisenzeiten Innovation und Kreativität deutlich zunehmen: Zahlreiche Start-Ups werden gegründet – wie zur Bestätigung des Volkswortes: Not macht erfinderisch.
Obiger Trend steht – im Gegensatz zur Entschleunigung – durch Regeneration, weniger Arbeit, Auszeiten nehmen, Flexibilität im Vordergrund.
Gibt es also nur ein typisch deutsches „entweder / oder“?
THINK
November 2020
10/2020 – « Das Wunder „Tesla“? »
Szenario A:
Die TESLA INC. Wurde am 01. Juli 2003 gegründet und produziert ca. 400.000 Pkw’s jährlich. Das Unternehmen generiert einen Umsatz von knapp $ 25 Mrd. Die Automarke gilt als Trendsetter – dies im Gegensatz zu den etablierten deutschen oder anderen internationalen Automarken.
Mit einem Börsenwert von knapp $ 90 Mrd. ist TESLA zum wertvollsten Unternehmen der Geschichte der Automobilindustrie geworden.
Szenario B:
SPACEX ist ein Raumfahrtunternehmen, das mit der FALCON-Rakete das Raumschiff DRAGON mit 2 Astronauten am 31. Mai 2020 zur ISS gebracht hat. Das junge Unternehmen hat es der althergebrachten NASA gezeigt, dass man billiger und risikoloser Raumfahrt betreiben kann.
Quintessenz:
Deutlich wird, dass tradierte Unternehmen Schwierigkeiten haben, Quantensprünge in der Entwicklung zu planen und durchzuführen.
Die „Ja-aber-Sager“ – sprich Bedenkenträger – haben derzeit noch einen (zu) großen Einfluss auf Entscheidungen. Dies in Gegensatz zu „digitalen“ Unternehmen, die erst kurze Zeit am Markt sind. Hier wird auf die Erfahrung der Vorväter aufgebaut, d.h. aber nicht kopiert, sondern weitergedacht und innovativ umgesetzt.
Deutlich wird, dass die konträre Einstellung der Mitarbeiter zur Digitalisierung abgenommen hat, ja – dass man keine Angst mehr um den eigenen Arbeitsplatz hat, vielmehr die Notwendigkeit versteht, sich Neuerungen anzupassen, sich nicht zu verschließen.
Die jungen Unternehmen, wie TESLA und SPACEX tragen keinen Ballast einer langjährigen Entwicklungsgeschichte mit sich umher, sondern hier wird
– disruptiv gedacht
– quantensprungmäßig geplant
– agil gehandelt
– innovativ umgesetzt
Oktober 2020
09/2020 – « GERECHTIGKEIT = GLEICHHEIT »
Die deutschen Politiker sind um die „paradiesische Gerechtigkeit“ bemüht – bis hin zu dem Exzess, dass nicht für eine Minorität, sondern für eine kleine Randgruppe, ja bis hin zu einer einzigen Ausnahme ein Regelwerk gefunden und konstruiert werden muss, bis dass das „minimum minimorum“ zufrieden gestellt ist – entspricht das dem Demokratieverständnis, sprich der Regierung einer Mehrheit?
Hier wird die Gerechtigkeitsdebatte dazu missbraucht, ein künstliches Gleichheitsgefühl bei den Bürgern zu kreieren, da – so glauben die Politiker – der Bürger nur dann zufrieden gestellt ist, wenn die Gleichheit, sprich eine Gleichbehandlung der Bürger sichergestellt wird. Mögliche Ausnahmen werden solange kreiert, bis dieses ultimative Ziel erreicht ist, sprich alle Bürger zufrieden sein müssen, da dem sozialen Postulat entsprochen wird, dass „alle Menschen gleich sind“.
Doch ist diese Forderung „menschlich“? Jegliche Individualität stört den politischen Standard und negiert letztlich den menschlichen Drang nach „Selbstverwirklichung“ und nach einem „Differenzierungsbedürfnis“.
Gerne wird dem Bürger eingeredet, dass dann paradiesische Gerechtigkeit herrscht, wenn alle Menschen gleich behandelt werden: Wozu denn noch die Abiturprüfung (mit dem Risiko, eventuell durchzufallen), wenn man die absolute Gerechtigkeit = absolute Gleichheit durch den Umstand erreicht, dass der deutsche Bürger qua Geburt das Abiturzeugnis erlangt! Das Blöde ist nur, dass – wenn alle Bürger das Abitur haben, „keiner das Abitur hat“ – wird dieses Modell die Realität, dann lautet die Frage, ob alle Bürger (sprich Abiturienten) paradiesisch glücklich sind?
September 2020
08/2020 – « Das „in“-Wort: Change »
Wo man hinschaut: Nichts bleibt mehr so, wie es war – der Wechsel findet überall statt – ob man ihn mag oder nicht:
- Deutschland befindet sich in einem Transformationsprozess, weg von einem industriell geprägten Land hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft
- Wir befinden uns mitten in einem Change-Prozess, weg von einer analogen hin zu einer digitalen Welt
- Der mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Roboter wird unser neuer Arbeitskollege – Sie mögen ihn lieben oder nicht – er kommt!
Das Faszinierende an diesem allumfassenden Change-Prozess ist, dass er bereits begonnen hat, ohne zu fragen, ohne vorsichtig an die Tür zu klopfen, ohne zu warten, ohne zu diskutieren, ohne Rücksicht zu nehmen, ohne…
Interessant ist, dass der „Change-Prozess“ den deutschen Wortschatz bereichert hat: Rigidität, digital, disruptiv, chaotisch, Robotik, Künstliche Intelligenz, Chatbots, virtuelle Realität, Cyborg…
Wurde den Menschen früher Zeit gegeben, sich von der Pferdekutsche zu verabschieden, um auf das Automobil „umzusatteln“, übernahmen früher die Gewerkschaften die soziale Rolle, den Wandel von der ersten Industriegesellschaft hin zu einer modernen Industriegesellschaft zu moderieren, abzufedern, auszugleichen, ist der Change-Prozess in seiner Mächtigkeit, Direktheit mit all seinen Konsequenzen präsent, ohne dass man die Wahl hat.
Die einzige Chance, die die Menschen haben, ist, sich anzupassen, zu akzeptieren, zu lernen und möglichst den Prozess mit zu begleiten – sodass Sie nicht reagieren (müssen) sondern agieren (können).
Gibt es eine sinnvolle Alternative?
THINK
August 2020
07/2020 – « Deutsche Effizienz »
Das Handelsblatt vom 14. Mai 2020 berichtet mit Stolz geschwellter Brust von der „Deutschen Effizienz in Krisenzeiten“.
Bei dem Covid-19 Sicherheitsranking lag Israel mit 1,2 Punkten vor Deutschland und in Bereichen Behandlungseffizienz und Regierungseffizienz sicherte sich Deutschland sogar den Spitzenplatz.
Da hat es Deutschland wieder einmal geschafft – wir haben der Welt bewiesen, dass die deutschen Tugenden im Vergleich zu anderen Ländern … – ein ganz gefährliches Pflaster!
Müssen wir der Welt beweisen, dass wir selbst einer Pandemie etwas entgegenzusetzen haben? Müssen wir laut herausposaunen, dass wir besonders erfolgreich sind?
Da wundert es nur wenig, wenn rechte Sinnesgenossen Verschwörungstheorien in die Diskussion mit einbringen. Und es ist nicht weit entfernt von dem verhängnisvollen Satz:“ Am deutschen Wesen…“.
Statt bescheiden, dankbar und demutsvoll zu sein, brüsten wir uns. Der Lateiner hätte gesagt: „Sic tacuisses“ (Wenn Du doch geschwiegen hättest!).
Juli 2020
06/2020 – « Für und Wider des Home Office »
Corona beschert uns allerlei neue Ansätze – ob diese auch in der post-Corona-Zeit aufrecht zu erhalten sind…hier eine Sammlung von Argumenten dafür oder dagegen.
Zweifelsohne stellt das Home Office eine ideale Notlösung dar und – zur Beruhigung der deutschen Seele: auch die europäischen Nachbarn haben das Home Office entdeckt.
Voraussetzung für das Home Office ist jedoch, dass technische Voraussetzungen erfüllt sein müssen, neue Anreizsysteme für Mitarbeiter definiert werden müssen, die Motivation der Mitarbeiter in der althergedachten Form nicht möglich ist. Vor allem muss das Reporting neu definiert werden, sodass sich durchaus die Frage stellt, ist der Home Office Arbeitsplatz identisch mit dem Büro Office Arbeitsplatz?
Der Home Office Mitarbeiter führt eine Vielzahl von relevanten Vorzügen an, wie bspw. dass er lieber von zu Hause arbeitet und das insbesondere eine Fahrzeitersparnis von und zum Arbeitsplatz gegeben ist.
Last but not least stimmt die Work-Life-Balance, die neusten Erfahrungen haben gezeigt, dass sich jedoch Mitarbeiter im Home Office vernachlässigt fühlen, vereinsamen, keinen bzw. kaum Kontakt zu Kollegen haben und ihnen das Feedback bzgl. ihrer Leistung fehlt.
Dies bedingt, dass man sich durchaus fragen muss: nicht jeder Mitarbeiter ist ein effizienter Home Arbeitsplatzmitarbeiter bzw. will es sein.
Auf der Managementseite gibt es ebenso Argumente dafür als auch dagegen:
Durch die Einführung des Home Office wird mit einem mal weniger politisiert und die Arbeitsschritte müssen stärken aufgeteilt werden, um eine gewisse Kontrolle zu behalten.
Ebenfalls – im Laufe der Zeit – werden die Manager frustriert, da sie den Mitarbeitern kein direktes / persönliches Feedback geben können, sodass sich die Führung der Mitarbeiter anders gestalten muss.
Die Lösung könnte darin bestehen, dass sich der Home Office Mitarbeiter einmal in der Woche am Arbeitsplatz persönlich einfindet, um die persönliche Kommunikation sicherzustellen.
Die Forderung nach Home Arbeitsplatz hört sich einfach und simpel an, ist aber in der Durchführung kompliziert und hängt von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz bzw. von Mitarbeiter zu Mitarbeiter ab.
Juni 2020
Frau Birgit Henschel-Neumann
Seit dem 01. April 2020 hat sich die TMC im Bereich Executive Search maßgeblich verstärkt: Frau Birgit Henschel-Neumann ist dem Unternehmen beigetreten und bereichert das Beratungsunternehmen mit ihrer langjährigen Berufserfahrung und interessanten Mandantenbeziehungen.
Wir wünschen Frau Henschel-Neumann einen guten Start und ein erfolgreiches Wirken in der Geschäftsleitung.
05/2020 – « Das post-Corona-Szenario » (Corona-Teil 2)
Im Gegensatz zur Äußerung von Bundeskanzlerin Merkel darf das Denken – auch oder gerade – in Krisenzeiten nicht verboten werden: Wie sieht das Ausstiegsszenario nach dem Shut-Down der deutschen Wirtschaft aus?
Ohne in die ethische Diskussion:“ was ist wertvoller: eine funktionierende Wirtschaft oder X Corona-Tote?“ einzusteigen, könnte ein Wiederbelebungsszenario wie folgt aussehen:
– Prio #1
Die Unternehmen werden steuerlich entlastet und die MwSt. wird mindestens halbiert
– Prio #2
Die Unternehmen priorisieren die bestehenden, aber noch nicht (oder teilweise) bearbeiteten Aufträge, um die Produktion und die Absatzseite ans Laufen zu bekommen
– Prio #3
Der Vertrieb der Unternehmen wird verstärkt, um potentielle Aufträge zu realisieren bzw. neue Aufträge zu generieren: b2c wird einfacher, als b2b
– Prio #4
Das Pre-Marketing fokussiert sich auf den inländischen Markt, da die internationalen Märkte zusammengebrochen sind – hier auf diejenigen Industrien und Funktionen, die als „Corona Gewinner“ einzustufen sind
– Prio #5
Nach dem Inlandsmarkt wird der fernöstliche Markt bedient, da hier die Corona Auswirkungen (im Vergleich zu Europa und den USA) am frühesten erfolgreich bekämpft wurden
– Prio #6
Parallel zum internationalisierungsschritt #5 muss Wert auf interne Abläufe und Systeme gelegt werden, die sich im Rahmen einer pragmatischen Schritt-für-Schritt-Vorgehensweise auf Innovation fokussiert: neue, digitale Systeme (interne Prozesse, wie Künstliche Intelligenz) werden eingeführt und innovative Produkte / Dienstleistungen entwickelt, um neue Absatzkanäle effizient bedienen zu können
– Prio #7
Die strategische Margenpolitik wird sich kaum ändern, da die deutsche Wirtschaft temporär den wettbewerbsmäßigen Vorteil nutzen kann, bis die internationale Wirtschaft anläuft
Wir gehen davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft mindestens 6 bis 12 Monate in einer Recovery Periode befinden wird, bis wieder kostendeckend gearbeitet werden kann.
Mai2020