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10 / 2023 «Deutschland – quo vadis?» (Teil 2)
Wenn Deutschland ein Unternehmen wäre – wie würde es dastehen, welche Herausforderungen müßte es angehen und wie wären die Perspektiven? Die unterschiedliche Schwerpunkt-Setzung wird im Vergleich zwischen Deutschland einerseits und einem Unternehmen andererseits deutlich:
o Zielorientiertheit
Das Zukunft-orientierte Unternehmen wird versuchen, gleich auf welcher Ebene “den besten Mitarbeiter”, den besten Manager, den besten Angestellten zu beschäftigen und zu halten.
Das Ziel derjenigen, die für Deutschland arbeiten, sich engagieren, besteht langfristig darin, Beamter zu werden: dann ist man unkündbar, steht nicht mehr unter Leistungsdruck und erhält schließlich eine Pension, die für die Angestellten eines Unternehmens unerreichbar ist.
o Digitalisierung
Für Unternehmen ist die Digitalisierung von Prozessen in allen Bereichen eine Überlebensfrage. Die anfänglichen Berührungsängste sind nicht mehr sichtbar und der Trend in Richtung “Digital” wird nicht in Frage gestellt.
Es ist schon dramatisch zu sehen, daß Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern, beispielsweise den Baltischen Staaten, Skandinavien u.v.a.m. – positiv ausgedrückt – einen Nachholbedarf hat. Selbst bei neuen Gesetzen, Erlassen bzw. Anordnungen bleibt man bei der Umsetzung lieber im “analogen” Bereich…
o Investitionen
Plant ein Unternehmen eine Investition, so wird diese im Vorfeld gründlichst analysiert, die erwarteten Vorteile berechnet, der personelle und der zeitliche Horizont genau erfasst. Der Schritt von der Planung zur Realisation erfolgt mehr oder weniger zwangsläufig gem. dem Motto: “Zeit ist Geld”.
In Deutschland – dies vor allem im Gegensatz zu China – besteht ein anderer Zeit-Horizont. Die Planung, die Abstimmung, die Beachtung von Richtlinien, die Ausschreibung und die Umsetzung dauern und dauern – es besteht weder ein Zeit- noch ein Handlungsdruck. Denn der Druck wird durch das Bemühen, es Jedermann Recht zu machen stets größer, jedoch durch die staatliche Gelddruckmaschine abgemildert.
o Kommunikation
Ein essentielles Merkmal eines erfolgreichen Unternehmens besteht in der offenen, wahrheitsgemäßen, verlässlichen Kommunikation der Unternehmensspitze mit all’ seinen Mitarbeitern. Ausgebildetes Vertrauen ist eine der Grundfesten, auf die ein Unternehmen ruht.
Bei einem Staat wie Deutschland ist die Kommunikation politisch gefärbt und kann schon mal von der Wirklichkeit abweichen. Das Korrektiv bei einer “nicht ganz korrekten Kommunikation” obliegt der Opposition. Problematisch wird es dann, wenn die Kommunikation ideologisch gefärbt ist.
o Stellenauf- und -abbau
Das “atmende Unternehmen” ist die unternehmerisch-notwendige Antwort auf konjunkturelle Schwankungen, die zwar für den Betroffenen schmerzhaft sein kann, aber das Unternehmen in seiner Existenz in toto schützt.
Bei einem Staat wie Deutschland ist ein Stellenabbau in der Nomenklatur nicht vorgesehen, beschäftigt doch der öffentliche Dienst inzwischen mehr als 5 Mill. Menschen. Vielmehr wächst der Staat “automatisch” und übernimmt selbst solche Aufgaben, die nicht absolut notwendig bzw. überflüssig sind.
o Zeit-Horizont
Ein Unternehmen ist grundsätzlich auf Langfristigkeit ausgelegt. Daher wird das Management versuchen, die vorhandenen Ressource so schonend und so sinnvoll wie möglich einzusetzen.
Deutschland hat wegen der gesetzlichen 4-Jahres Wahl-Periode eine zeitlich-begrenzte Perspektive, jedoch geht das Land mit seinen Ressourcen weder schonend noch sinnvoll um- siehe beispielsweise die Bildungspolitik bzw. die Politik der permanenten Bevormundung bzw. der schleichenden Entmündigung der Bürger.
o Konjunkturelle Entwicklungen
Stellt ein Unternehmen fest, daß es eine existenzbedrohende Neu-Entwicklung gibt, dann wird man sich Schritt für Schritt auf diese neue Entwicklung einstellen- siehe die Entwicklung von der Pferdekutsche zum Auto, siehe die Entwicklung in der Luftfahrt, etc.
Immer dann, wenn Deutschland als Land versucht, sich unternehmerisch zu betätigen, werden Aktivitäten initiiert, die – da ideologisch beeinflusst – genau das Gegenteil bewirken: Dieses Land war z.B. führend in der Entwicklung von Atomkraft. Jetzt muß man ins Ausland gehen, um an der Entwicklung teilzuhaben. Das gleiche traurige Beispiel gilt u.a. für die Bereiche der Batterien, der Computer, der Elektronik, der Chemie…
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Zieht man die Konsequenz aus den obigen Gegenüberstellungen, so kommt man zum Schluß, daß ein Staat kein guter und kein erfolgreicher Unternehmer sein kann – dies ist auch die Aussage von S. Röser in ihrem Buch: “Ein Plädoyer für die Freiheit”.
Wie wahr ist doch das alte deutsche Sprichwort: “Schuster, bleib’ bei Deinen Leisten”.
Think!
Oktober 2023